Klinische Ernährungsmedizin
Die Klinische Ernährungsmedizin verbindet die grundlagenwissenschaftlich ausgerichtete Ernährungswissenschaft an der TUM School of Life Sciences mit der angewandten Ernährungsmedizin im Institut für Ernährungsmedizin am TUM Universitätsklinikum (ehem. Klinikum rechts der Isar (MRI)).
Prof. Dr. Hans Hauner
Die Klinische Ernährungsmedizin verbindet die grundlagenwissenschaftlich ausgerichtete Ernährungswissenschaft an der TUM School of Life Sciences mit der angewandten Ernährungsmedizin im Institut für Ernährungsmedizin am TUM Universitätsklinikum (ehem. Klinikum rechts der Isar). Im Mittelpunkt stehen die Zusammenhänge zwischen Ernährung und insbesondere metabolischen Erkrankungen wie Diabetes und Adipositas werden, die mit einem breiten Methodenspektrum von der Molekularbiologie bis hin zu klinischen Studien erforscht werden.
Gesundes Leben in der Schwangerschaft – GeliS-Studie
GeliS ist ein wissenschaftliches Kooperationsprojekt unter Leitung von Prof. Dr. med. Hans Hauner an der Technischen Universität München-Weihenstephan (TUM) und dem KErn (Bereich Ernährungsinformation und Wissenstransfer). Ziel ist, ein Lebensstil-Interventionsprogramm zu erproben und zu evaluieren, um kindliches und mütterliches Übergewicht zu vermeiden und in der Folge die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken zu minimieren. GeliS ist die größte Studie ihrer Art weltweit. Insgesamt konnten 2.286 schwangere Frauen aus zehn bayerischen Regionen gewonnen werden.
Eine Analyse beschäftigte sich auch mit dem Verlauf postpartaler Depression bei jungen Müttern, über die bislang in der Fachliteratur wenig bekannt ist. Eine weitere Auswertung erbrachte beispielsweise als neuen Befund, dass auch Frauen mit Normalgewicht in der Schwangerschaft häufig eine übermäßige Gewichtszunahme aufweisen und damit Gefahr laufen, nicht mehr das Ausgangsgewicht zu erreichen.
Success-C-Studie: Einfluss einer Lebensstilintervention bei Brustkrebs
Im Rahmen der bundesweiten SUCCESS-C-Studie bei Frauen mit Brustkrebs werteten die Wissenschaftler den umfangreichen Datensatz weiter aus. 2023 konnte die Analyse zum Gewichtsverlust und zu Veränderungen des Lebensstils (Ernährung und Bewegung) abgeschlossen werden. Es fand sich ein moderater Effekt des Programms auf das Körpergewicht in der Interventionsgruppe im Vergleich zu der Kontrollgruppe. Dabei hat sich herausgestellt, dass das zweijährige telefonbasierte Interventionsprogramm auch über die aktive Interventionszeit hinaus noch zwei Jahre danach zu einem signifikanten Gewichtsunterschied geführt hatte.
enable – Gesunde Ernährung in allen Lebensphasen
Seit Sommer 2015 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vier Kompetenzcluster der Ernährungsforschung.
Einer der interdisziplinären Cluster ist “enable – healthy food choices in all stages of life”, dessen Geschäftsstelle an der Technischen Universität München (Freising-Weihenstephan) sitzt. Sprecher des Clusters ist Prof. Dr. Hans Hauner. Das EKFZ Ernährungsmedizin ist somit wichtiger Bestandteil des Clusters. Viele wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in diesem regionalen Cluster mit, um neue Strategien zu entwickeln, damit sich Menschen in allen Lebensphasen gesünder ernähren. www.enable-cluster.de
Mangelernährung und Abbau von Fett-/Muskelmasse bei Krebserkrankungen
Eine Analyse beschäftigte sich mit der Suche nach spezifischen miRNA-Mustern als mögliche Prädiktoren für eine Mangelernährung und einen Abbau von Fett- und Muskelmasse als Folge einer Krebserkrankung (Tumorkachexie). Die dazu durchgeführte miRNA-Profilierung erbrachte Hinweise, dass miR-122-Sp, miR-27b-3p, miR-375 und miR-424-Sp bei einer Tumorkachexie verändert exprimiert werden und möglicherweise über eine Aktivierung eines abbauenden Stoffwechsels (kataboler Prozesse) zur Schwächung von Muskelzellen (Muskelatrophie) beitragen.
Weitere Forschungen am Campus Olympiapark
Die von der Nachwuchsgruppe „Personalisierte Ernährung & eHealth“ (Leitung: Prof. Christina Holzapfel) durchgeführte Interventionsstudie bei Adipositas wurde 2023 erfolgreich abgeschlossen. Die laufenden Auswertungen gehen der Frage nach, ob es zwischen zwei verschiedenen Kostformen (kohlenhydratreduziert versus fettreduziert) oder zwischen zwei unterschiedlichen digitalen Tools (Newsletter versus App) einen Unterschied in der Gewichtserhaltung nach einer achtwöchigen Formuladiät gibt.
In Zusammenarbeit und im Auftrag der Oviva AG wurde ein app-basiertes multimodales Interventionsprogramm zur Gewichtsreduktion bei Personen mit Adipositas in einer randomisierten, kontrollierten Studie untersucht. Nach Abschluss und Auswertung dieser Studie konnte ein patientenrelevanter Nutzen bei Verwendung dieser App nachgewiesen werden. Dies führte zur Aufnahme der App im Verzeichnis der Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) des BfArM (Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte).
Aktuell
- 29. Oktober 2024 |Sie konnten am ZEIT FORUM Gesundheit am 22.10.2024 nicht teilnehmen? Hier finden Sie den Gesamt-Mitschnitt der Podiumsdiskussion. Viel Spaß!
- 2. Oktober 2024 |Am 25.10.2024 ist es soweit: das 14. Update Ernährungsmedizin findet online unter der wissenschaftlichen Leitung von Frau Prof. Holzapfel (Hochschule…
- 2. Oktober 2024 |Stellen Sie sich vor, es gäbe eine professionelle App, die Sie dabei begleitet, einen gesunden Lebensstil zu etablieren und das…