Nahrungsergänzungsmittel: Vorsicht statt voreiliger Hoffnung
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Untersuchungen wie die spanische PREDIMED-Studie haben deutlich gemacht, dass zum Beispiel eine mediterrane Ernährungsweise das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse (Herzinfarkt, Schlaganfall etc.) um beachtliche 30 Prozent reduzieren kann.
Trotz dieser überzeugenden Vorteile neigen viele Menschen dazu, aus Bequemlichkeit oder der Sorge heraus, nicht genügend Nährstoffe über ihr Essen zu erhalten, zu Nahrungsergänzungsmitteln zu greifen. Diese Produkte sind überall erhältlich, von Apotheken über Drogerie-Märkte bis hin zu Online-Shops, und werden oft als einfache Lösung für gesundheitliche Probleme angepriesen.
Die wissenschaftliche Forschung zeigt, dass Supplemente selten die versprochenen Vorteile liefern. Ganz im Gegenteil: In einigen Fällen können sie sogar schädlich sein und das Risiko für verschiedene Krankheiten und Gesundheitsprobleme erhöhen. Außerdem führt die Einnahme von Supplementen nicht selten dazu, dass eine wirklich ausgewogene Ernährung vernachlässigt wird (Gesunde Ernährung).
Omega-3- bzw. Fischöl-Kapseln
Besonders beliebt sind Omega-3- bzw. Fischöl-Kapseln, die häufig zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder bei entzündlichen Geschehen wie Rheuma empfohlen werden. Neue Forschungsergebnisse sind jedoch gemischt und zeigen, dass Fischöl-Kapseln das Risiko für Vorhofflimmern erhöhen kann und davon eher abzuraten ist.
Vitamin C, E und Betacarotin
Ähnliches gilt für antioxidative Vitamine wie Vitamin C, E und Betacarotin, die freie Radikale neutralisieren sollen. Große Studien, darunter HOPE und HOPE-TOO, konnten keinen signifikanten Nutzen dieser Vitamine für die Herzgesundheit feststellen. Für Vitamin-E-Kapseln wurde in der HOPE-Studie beispielsweise gezeigt, dass sie das Risiko für Herzschwäche erhöhen können, ohne die Herz-Kreislauf-Gesundheit zu verbessern.
Bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist daher Vorsicht geboten. Menschen, die sich ausgewogen ernähren, erhalten bereits ausreichend Vitamine und Mineralstoffe durch ihre tägliche Kost. Zusätzliche Supplemente sind dann überflüssig und können unter Umständen sogar schädlich sein. Der beste Weg zur Nährstoffaufnahme bleibt eine vielfältige, gemüse- und pflanzenbetonte Ernährung. Sie bietet einen umfassenderen Schutz als isolierte, teils hochkonzentrierte Nahrungsergänzungsmittel.
Fazit
Der Schlüssel zu einem gesunden Körper und zur Minimierung des Risikos von Erkrankungen liegt in einer natürlichen, abwechslungsreichen Ernährung. Nahrungsergänzungsmittel können diese nicht ersetzen und sollten mit Bedacht und nur bei nachgewiesenem Mangel Verwendung finden.